Reiten – Das sollte man im Vorfeld wissen

Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Dieser Spruch, der teilweise etwas abgedroschen klingt, ist dennoch wahr. Kaum ein anderes Hobby ist so vielseitig und verbindet so viele positive Eigenschaften wie das Reiten. Man kann sich beim Dressurreiten oder Springreiten so verausgaben, dass man noch Tage später den Muskelkater in den Ober- und Unterschenkeln merkt oder sich bei einem Ausritt einfach entspannt durch Wälder und über Wiesen tragen lassen, während man die Natur genießt und einen tollen Ausgleich zum oftmals stressigen Alltag schafft. Darüber hinaus schult Reiten das Verantwortungsgefühl und die Teamfähigkeit. Denn anders als bei vielen anderen Sportarten, hat man es beim Reiten nicht mit einem Sportgerät zu tun, das man bei Bedarf auch mal in die Ecke stellen oder einfach ersetzen kann. Stattdessen stellt das Pferd einen Partner dar, den es zu verstehen gilt, auf den man sich einstellen muss, um den man sich kümmern muss und der einen eigenen Willen hat. Aus diesem Grund stellt das Reiten jedoch auch bestimmte Bedingungen an den Reiter. Reiten verlangt sehr viel mehr Zeit als andere Sportarten und ein besonders hohes Maß an Selbstdisziplin und anderen Charaktereigenschaften. Darüber hinaus zählt Reiten auch zu den Elite-Sportarten, da die Ausrüstung je nach Qualität einen stolzen Preis verlangen kann und auch die Reitstunden selbst ins Geld gehen können. Wer mit dem Reiten beginnen möchte, entscheidet sich daher für eine abwechslungsreiche Sportart, von der man in vielen Bereichen profitiert, die aber umgekehrt auch ihren Anspruch an denjenigen Menschen stellt, der ein Teil der Reitergemeinschaft werden möchte.

Die Grundausstattung für den Reiter – was braucht man und wie teuer kann es werden?

Wer mit dem Reiten beginnen möchte, dessen erster Gang sollte in ein Reitsportfachgeschäft führen. Denn für den eigenen Komfort beim Reiten und die eigene Sicherheit sollten ein paar Dinge angeschafft werden. Dazu zählen vor allem eine Reitkappe, eine Reithose und Reitstiefel. Unter Reitern heißt es, dass jeder gute Reiter schon einmal vom Pferd gefallen ist. Für den Fall der Fälle sollte man sich daher absichern und immer eine Reitkappe tragen. Eine Reithose weist einen bestimmten Besatz auf, der dafür sorgt, dass sich die Haut an den Beinen nicht am Sattel aufscheuert und bietet darüber hinaus einen besseren Halt als es eine Jeans oder andere Hosen könnte. Die Reitstiefel verhindert zudem, dass der Fuß zu weit in den Steigbügel hineinrutscht und stärkt das Fußgelenk, das beim Reiten die schwungvolle Bewegung des Pferdes abfangen muss, damit der Reiter ruhig im Sattel sitzen bleiben kann. Die Kosten für eine Reitstunde variieren genauso wie die Kosten für die Anschaffung. Ein einfaches Reitoutfit, das aus Reitkappe, Reithose und Gummireitstiefeln besteht, gibt es schon ab etwa 80 Euro. Nach oben gibt es preislich im Prinzip keine Grenze. Neben den einmaligen Anschaffungskosten kommen dann bei einer Reitstunde pro Woche noch einmal zwischen üblicherweise 60 und 160 Euro monatlich für den Reitunterricht dazu. Die Preise variieren je nach Ausbildung und Zertifizierung des Reitlehrers.

Wie viel Zeit brauchen Pferd und Reiter?

Wer einmal die Woche reiten gehen möchte, muss ein wenig mehr Zeit einplanen als bei anderen Sportarten, denn bei den meisten Reiterhöfen gehört es zum Reiten dazu, das Pferd vorher zu putzen und zu satteln und auch nach der Reitstunde zu versorgen und in den Stall oder auf die Wiese zurückzubringen. Je nach Jahreszeit und Haltung des Pferdes muss hier mehr oder weniger Zeit eingeplant werden. In der Regel braucht man für das Putzen und Satteln vor der Reitstunde mindestens 30 Minuten und noch einmal mindesten 15 Minuten nach dem Reiten, um abzusatteln, die Hufe auszukratzen und das Trensengebiss abzuwaschen. Eine Reitstunde dauert in der Regel 60 Minuten. Pro Reitstunde sollte man daher etwa zwei Stunden Zeit einplanen. Wer sich gerne noch mit Gleichgesinnten unterhält oder zu seinem neuen Partner Pferd eine Beziehung aufbauen will, investiert lieber noch ein paar Minuten mehr.

Mit den besten Voraussetzungen zur ersten Reitstunde

Jedem, der gerne reiten lernen möchte, sollte bewusst sein, dass Reiten zu den eher teuren Sportarten zählt und darüber hinaus auch bestimmte reiterliche Eigenschaften erfordert. Zum einen ist jedes Pferd anders. Mit manchen Pferden klappt alles auf Anhieb, mit anderen Pferden dauert es bis Erfolge sichtbar werden. Mit manchen Pferden stimmt die Chemie nie. Das erfordert zum einen Feingefühl, um sich auf jedes Pferd neu einzustellen, sowie Selbstdisziplin, um am Ball zu bleiben, auch wenn das Pferd nicht auf Knopfdruck funktioniert. Besonders wichtig ist außerdem Durchsetzungsvermögen, um das bisweilen eigenwillige Pferd von A nach B in der gewünschten Gangart zu bewegen. Zum anderen kann es in den Wintermonaten während der Reitstunde schon mal recht kalt an Fingern und den Fußspitzen werden – Da hilft vielleicht ein Reiturlaub im warmen Süden. Nur mit Durchhaltevermögen schafft man es durch das nasskalte Wetter von Herbst und Winter. Pferde sind außerdem Fluchttiere und sehr sensibel. Ein ruhiger, geduldiger Charakter ist nicht zwingend notwendig aber vorteilhaft, um es beim Reiten leichter zu haben.

Reiten – Eine tolle Sportart für Groß und Klein

Reiten ist ein Sport, der sich für jedes Alter eignet. Häufig sieht man Kinder auf den Reiterhöfen in den Anfängerstunden, doch es gibt durchaus auch Erwachsene, die sich einen Kindheitstraum erfüllen und mit dem Reiten beginnen. Manche Reiterhöfe bieten daher extra Reitstunden für bestimmte Altersgruppen an. Wichtig ist nur, dass man berücksichtigt, dass das Reiten neben Zeit und Geld eben auch bestimmte Voraussetzungen an die eigene Person stellt.

 

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